Deckenspots planen: Ein umfassender Leitfaden für Einbauspots

account • Apr. 11, 2024

Einbauspots richtig einsetzten - Ein Guide

Beim Planen von Deckenspots, auch bekannt als Einbaustrahler, geht es nicht nur um die Auswahl von Leuchten für die Decke, sondern auch darum, wie sie zur Atmosphäre und Funktionalität eines Raumes beitragen können. Die Möglichkeit, aus verschiedenen Größen und Formen zu wählen, macht Einbauspots zu einer beliebten Wahl für Deckenbeleuchtung. Außerdem spielen sie eine entscheidende Rolle in der Architektur, indem sie Räume definieren und transformieren können. Mit moderner LED-Beleuchtung, die in Decken, Wände und Treppen integriert werden kann, und der Fähigkeit, die Beleuchtung je nach Bedarf und Stimmung zu steuern, lässt sich das perfekte Lichtkonzept realisieren.

Die Planung der Deckenspots sollte frühzeitig erfolgen, um eine optimale Platzierung und den Einsatz als effektvolle Gestaltungselemente sicherzustellen. Dazu gehört die Berücksichtigung des Abstands zur Wand, zueinander und zu Schränken. Ebenso entscheidend ist die Entscheidung, ob sie als Raum-Flächenlicht oder als Akzentleuchten eingesetzt werden, wobei letzteres oftmals vorzuziehen ist. Dieser Artikel führt durch die verschiedenen Arten von Einbaustrahlern, einschließlich solcher mit asymmetrischem Lichtwurf, und bietet einen umfassenden Leitfaden zur Planung und Installation von Einbauleuchten.

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Die verschiedenen Arten von Einbauspots


Einbauspots bieten eine Vielzahl an Materialien, Designs und Stilen, die sich nahtlos in jede Raumgestaltung einfügen lassen. Zu den beliebtesten Arten gehören:

  • Flache LED-Einbauspots: Ideal für eine moderne, unaufdringliche Beleuchtung, insbesondere dort, wo wenig Einbauhöhe vorhanden ist.



  • Asymmetrische Einbauspots: Ideal für die Blendfreie Ausleuchtung von Bildern, Wänden und Schränken. Der Lichtaustritt erfolgt in eine Richtung.
Zu sehen auf der linken Seite ist ein Spot, der auf einer 45° Linie von der Ecke aus positioniert ist und dadurch den gleichen Abstand zu beiden Wänden hat. Der Lichtkegel ist auf beiden Seiten gleich. Auf der rechten Seite des Bildes zu sehen ist ein Einbauspot mit asymmetrischen Lichtwurf. Hier wie das Licht auf eine Seite der Wand geworfen.
  • Randlose Einbauspots: Ideal für ein „glattes“ Erscheinungsbild der Decke mit architektonischem Flair.
Zu sehen ist ein Einbauspots mit Rahmen und der linken Seite und ein rahmenloser Einbauspot auf der rechten Seite.
  • Rückversetzte Einbauspots: Ideal für eine Ausleuchtung mit starker Entblendung und edlem Erscheinungsbild.
Zu sehen sind zwei randlose Einbauspots mit rückversetzter Lichtquelle zur Blendreduzierung.
  • Halbeinbauleuchte: Ideal für bewegliche Akzentbeleuchtung ohne Auftragung an der Decke
Zu sehen sind zwei Halbeinbauspots. Betriebsgeräte sind in der Decke versenkte. Das sorgt für ein sauberes Erscheinungsbild.
  • Sonderleuchten: Ideal für optische Highlights an der Decke durch besondere Formen oder besondere Materialien.
Zu sehen sind zwei Halbeinbauspots in Sonderform. Einen mit Gipsmulde und einen mit Glaskugel.
  • Klassische Einbauspots: Selbstverständlich finden auch die Klassischen Einbauspots mit Rahmen zahlreiche Verwendung. 


  • Mini-Einbauspots: Münzgroße Einbauspots mit hoher Lichtwirkkung setzten elegante, und fast "unsichtbare" Lichtakzente

Lichttechnik


Die Auswahl an Lichtquellen für Einbauspots reicht von traditionellen Halogenlampen über Glühlampen bis hin zu LEDs. LEDs erfreuen sich aufgrund ihrer Langlebigkeit und Energieeffizienz wachsender Beliebtheit.


Einbauspots mit austauschbaren Leuchtmitteln ermöglichen es, die Leuchtmittel einfach auszutauschen und bieten somit eine flexible Lösung. Üblicherweise werden hier sogenannte Led-Retrofit-Leuchtmittel genutzt, die in verschiedenen Lichtstärken, Farbtemperaturen und Abstrahlwinkeln erhältlich sind. Diese Vielfalt eröffnet individuelle Gestaltungsspielräume. Retrofit-Leuchtmittel sind in der Regel mit einem GU10-Sockel (Bajonetverschluss) erhältlich oder werden als direkt an die 230V-Leitung angeschlossenes LED-Modul angeboten.


Im Gegensatz dazu bieten fest verbaute LEDs eine verbesserte Kühlung und somit eine längere Haltbarkeit. Dies führt zu einer höheren Leuchtkraft. Darüber hinaus sind festverbaute LEDs mit sehr geringen Einbautiefen erhältlich, wodurch sie in Räumen mit begrenzter Raumhöhe eingesetzt werden können. Einbauleuchten mit fest verbauter LED sind zudem in sehr kompakten Größen erhältlich, was einen besonders ästhetischen Reiz verleiht.


LED Einbauspots werden aufgrund ihrer Energieeffizienz, langen Lebensdauer und vielfältigen Farbtemperaturoptionen empfohlen. Die Farbtemperatur, angegeben in Kelvin, variiert von warmweiß (2700K-3000K) über neutralweiß (4000K) bis hin zu kaltweiß (6000K), was die Anpassung an die gewünschte Stimmung ermöglicht.



Faustformel zur Farbtemperatur:

  1. In Wohnbereichen empfehlen wir eine Farbtemperatur von 2700K und eine hohe Farbwiedergabe (RA / Cri >90).

  2. In der Küche kann die Verwendung einer Farbtemperatur von 3000K von großem Nutzen sein, wenn weiße Schränke vorhanden sind. Auf diese Weise bleiben die weißen Schränke durch das Licht unverfälscht und erscheinen in ihrer natürlichen Brillanz. Trotzdem handelt es sich bei 3000K weiterhin um eine warmweiße Farbtemperatur. Es wird ebenfalls empfohlen, eine hohe Farbwiedergabe (RA / Cri >90) zu wählen.

  3. Im Bad und Küche (Nicht Wohnküche), werden oft auch Farbtemperaturen von 3000K-4000K gewünscht. In Bädern mit Wellness-Bereichen ist dies jedoch nicht zu empfehlen. 

Die Rolle von Einbauspots in der Architektur

Nicht jede Decke eignet sich für die Installation von Einbaustrahlern. Eine Hohldecke oder eine abgehängte Decke ist erforderlich, um die notwendige Installationstiefe für Einbauspots bereitzustellen. Dieses Detail ist besonders wichtig in der Planungsphase, um sicherzustellen, dass die architektonischen Anforderungen und die technischen Möglichkeiten im Einklang stehen. Dies ist besonders beim Einsatz von Betondecken entscheidend, wo die Löcher für Einbauleuchten im Vorfeld festgelegt werden und zusammen mit der Decke gegossen werden.

Darüber hinaus können Einbauspots aber auch Räume und architektonische Elemente akzentuieren und inszenieren. Bei der Planung von Einbauspots sollte man daher auf die unmittelbare Architektur eingehen. Gibt es z.B. Raumelemente, die sich im Raum ständig wiederholen, z.B. in Form von Säulen, oder sich wiederholende Wandstücke zwischen Fenstern? Gibt es Bereiche, die besonders Auffallen und durch Licht noch weiter betont werden können? Oder gibt es lange, monoton wirkende Wände, die mit Licht belebt werden können?

Beim Einsatz von Einbauspots ist grundlegend zu beachten: Licht wird nur dort wahrgenommen, wo es auftrifft und reflektiert wird. Daher sollten Einbaustrahler idealerweise immer einen Bezug zu den vertikalen Flächen, wie Wände, Stützen oder Vorhänge haben. Werden sie nur auf den Boden gerichtet, ohne gleichzeitig die Wände zu beleuchten, wirken die Räume in unserer Wahrnehmung zu dunkel. Ähnlich wie eine Taschenlampe, die man in den Himmel richtet und die Umgebung nicht erhellt.

Der Bezug zu den vertikalen Flächen verfolgt aber auch einen weiteren Zweck. Licht kann nur dann gestaltend eingesetzt werden, wenn auch Schatten vorhanden ist. Aus Licht und Schatten entstehen so Lichtinseln, also Bereiche mit Licht und Schatten. Diese haben maßgeblichen Einfluss auf eine stimmungsvolle und behagliche Beleuchtung in Räumen.

Darüber hinaus sollte man sich immer fragen, wo Licht effektiv benötigt wird und welche Lichtstärke in welchem Bereich erreicht werden sollte. So benötigt beispielsweise die Kücheninsel als Arbeitsplatz eine hohe Lichtmenge, während der Bereich um das Sofa herum eine viel geringere Menge an Licht benötigt. Bei offenen Wohnkonzepten sollte nicht nur über verschiedene Beleuchtungszonen nachgedacht werden, sondern auch grundsätzlich über die Dimmung der einzelnen Leuchten, da hier oftmals Arbeitsbereich und Wohnbereiche verschwimmen.


Strategische Platzierung:


Einbauspots können gezielt eingesetzt werden, um architektonische Merkmale hervorzuheben und visuelles Interesse zu schaffen. Sie dienen nicht nur der Beleuchtung, sondern auch als gestalterisches Element, das die Architektur unterstützt und ergänzt. Beispielsweise:


  • Akzentbeleuchtung: Einbauspots nahe der Wand, können Kunstwerke oder besondere Wandtexturen betonen. 
    Bei der Akzentbeleuchtung werden die Einbauspots nahe der Wand gesetzt. Es entstehen wunderschöne Licht- und Schatteneffekte an der Wand, die sich aus dem Lichtwurf (Lichtkegel der Leuchte) und der Licht-Überschneidung von weiteren Spots ergeben. Der Abstand zwischen den Spots sollte hier nicht zu groß ausfallen. Oft werden 2-3 Spots als Kleingruppe zur Akzentbeleuchtung verwendet. Bei einer höheren Anzahl von Einbauspots, z.B. einer Reihung entlang einer Wand, sollte möglichst eine ungerade Anzahl an Spots gewählt werden.
Faustformel Akzentbeleuchtung

Wandabstand ~< 30cm, Zwillings- oder Drillingsgruppe (2 oder 3 Spots nebeneinander). Bei höherer Anzahl von Spots ungerade Anzahl

3 wandnah platzierte Einbauspots zur Akzentbeleuchtung hinter einem Sofa.

Zur Akzentbeluchtung von Bildern oder Kunstwerken eignet sich auch besonders gut sogenannte Halbeinbauspots. Dabei handelt es sich um frei positionierbare und drehbare Spots, bei Bedarf auch mit verstellbarem Abstrahlwinkel, die so in die Decke eingesetzt sind, dass Vorschaltgeräte und Leuchten Baldachin in der Decke verschwinden. Der verbleibende Strahler trägt so nicht auf und verfügt trotzdem über alle individuellen Eigenschaften eines Spots.
 

Faustformel Akzentbeleuchtung m. Halbeinbauspots

Hier sollte die Position der Halbeinbauleuchte so gewählt werden, dass der Neigungswinkel des Leuchtenkopfes 30° entspricht. Mit diesem Winkel erhält man eine gute Ausleuchtung bei geringem Streiflicht und gleichzeitiger Begrenzung der Verschattung durch den Betrachter.
 
Halbeinbauspots können auch gut zur Bilderbeleuchtung verwendet werden.
 
 

Zu sehen ist ein Einbauspot
  • Raum-Flächenlicht: Obwohl nicht immer empfohlen, kann der Einsatz als Raum-Flächenlicht in bestimmten Kontexten, wie in sehr hohen Räumen, sinnvoll sein. Hier sollte die Planung den optimalen Abstand der Spots zur Wand und zueinander berücksichtigen, um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu gewährleisten.
    Es ist aber zu erwähnen, dass gleichmäßig beleuchtete Räume in der Regel als „ungemütlich“ war genommen werden, was am Fehlen von Schattenbereichen liegt. Mann sollte daher den monotonen Lichtfall planerisch entgegenwirken, indem das Licht in jedem Fall zu dimmen sein sollte. Des Weiteren sollte man auch zusätzliche Leuchten, wie z.B. Wandleuchten, Steh- und Tischleuchten hinzuziehen, welche das monotone Licht durchbrechen und Lichtakzente setzten.
     
    Beim Flächenlicht sollte der Abstand zur Wand so gewählt werden, dass der Lichtkegel bei mindestens etwa 3/4 der Wandhöhe bricht. Dies verhindert, dass der Raum zu dunkel und ungleichmäßig beleuchtet wird. Der Abstand sollte so gewählt sein, dass eine hohe Gleichmäßigkeit entsteht, ohne dunkle Zonen.
     
Faustformel Flächenlicht

Wandabstand ca. ¼ der Raumhöhe (Standard ca. ~60 cm) und nicht größer als 1/3 der Raumhöhe. Abstand zwischen den Leuchten = ~Doppelter Wandabstand
 
Für eine genauere Planung kann auch der Abstahlwinkel der Leuchte hinzugezogen werden. Hiermit lässt sich der Lichtkegel auf dem Boden genau berechnen. Die Lichtkegel sollten sich dabei etwas überschneiden. Näheres hierzu erfahren Sie weiter unten unter Lichtradius.

  • Streiflicht: Streiflicht ist Licht, welches flach von der Seite auf eine Fläche trifft und dadurch einen Schlagschatten erzeugt. Auf Wänden werden auf diese Weise selbst leichte Strukturen sichtbar, weshalb Steiflicht oft als Beleuchtung von Stukturwänden verwendet wird. Steiflicht erreicht man durch nah an die Wand platzierte Spots. Ein gutes Beispiel hierfür sind z.B. lange Einbauleuchten, welche die Wand gleichmäßig beleuchten.
     
Faustformel Streiflicht


Abstand zur Wand ca. 15-25 Cm für eine optimale Hervorhebung von Strukturen.

Zu sehen ist eine Einbauleuchte mit Streiflicht.

Einbauspots sind außerdem ein wesentliches Werkzeug, um eine visuelle Verbindung zwischen Innen- und Außenräumen zu schaffen, was besonders in Wohnbereichen mit großen Fensterfronten zur Geltung kommt. In diesem Fall werden gleiche Einbauspots im Innen- und Außenbereich verwendet. 

Funktionale und dekorative Nutzung: Einbauspots dienen sowohl funktionalen als auch dekorativen Zwecken in der Architektur. Sie können gleichmäßig über eine Fläche verteilt oder gezielt für kontrastreiche Akzentbeleuchtung eingesetzt werden.


  • Wandfluter: Gleichmäßige Wandbeleuchtung schafft sanfte Beluchtungseffekte und kann die wahrgenommene Raumgröße verändern.



  • Richtstrahler: Ideal für kontrastreiche Akzentbeleuchtung, um Objekte oder Bereiche gezielt hervorzuheben.

Die beste Positionierung von Einbauspots im Haus


Bei der Planung und Positionierung von Einbaustrahlern im Haus sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen, um eine optimale Beleuchtung und Atmosphäre zu gewährleisten. Einbauspots sollten frühzeitig in die Planungsphase einbezogen werden, um ihre Platzierung genau abzustimmen und sie effektiv als Gestaltungselemente zu nutzen.


  • Positionierung in Küchen
    In Küchen werden Einbauspots gerne zwischen Kochinsel und Schrankwänden, bzw. Arbeitsflächen gesetzt. Erreicht wird hier eine gute Ausleuchtung der Verkehrswege. Allerdings führt diese Platzierung dazu, dass der Körper beim Arbeiten die Arbeitsplatte verschattet (siehe Abb. 1). Weitere Spots sollten zur Ausleuchtung der Arbeitsfläche ausgewählt werden. Hier gilt:


Faustformel Arbeitsplatte

Abstand zur Wand 30 bis höchstens 50cm.
 

Verschiedene Positionierungen von Einbauspots in Küchen

Bei der Planung sollte man also überlegen, ob ein einzelner Spot über der Arbeitsplatte positioniert wird (In diesem Fall kann sowohl die Arbeitsplatte, als auch der Verkehrsweg beleuchtet werden (Abb. 2), ob ein zusätzlicher Spot über der Arbeitsplatte hinzugezogen wird, ob die Ausleuchtung der Arbeitsfläche über eine Wandleuchte erfolgt (Abb. 3), oder ob eine vorhandene Unterbauleuchte die Arbeitsplatte beleuchtet (Abb. 4).
 
Platzierung der Spots vor Schränken: Um zu verhindern, dass vorhandene Oberschränke verschatten, sollte man einen Abstand von ca. 100 cm von der Wand einhalten.
 
Tip! Auch das eventuell vor dem Fenster liegende Waschbecken benötigt abends Licht! Eine Straßenlaterne reicht zur Beleuchtung nicht aus. Bitte denken Sie bei der Planung auch über eine Beleuchtung an dieser Stelle nach.


  • Positionierung über Liegeflächen
    Über Liegeflächen, wie Sofas und Badewannen sollte man den Einsatz von Einbauleuchten vermeiden, da man ansonsten beim Liegen unangenehm geblendet werden könnte. Stattdessen sollten Spots hier etwas versetzt werden.
Die korrekte Positionierung von Einbauspots über Liegeflächen

Nahe des TV sollte man ebenfalls auf Einbauspots verzichten, da sich diese unangenehm auf dem Fernseher spiegeln könnten, oder alternativ diese schaltbar machen.
 
 

  • Positionierung im Badezimmer
    Einbauspots sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, die sich für unterschiedliche Bereiche im Haus eignen. Dabei ist die IP-Schutzart (International Protection Marking) entscheidend, die den Schutzgrad gegen Eindringen, Staub, zufälligen Kontakt und Wasser angibt. In Nassbereichen im Badezimmer ist ein Mindest-IP-schutz von 44 erforderlich, um Sicherheit gegen Spritzwasser zu gewährleisten. Gerne werden Einbauspots in der Duschkabine eingesetzt – hier bitte vom Duschkopf versetzt. In kleinen Bädern werden auch Spots, z.B. als Zwilling, über das Waschbecken gesetzt.




Abstrahlwinkel


  • Erklärung des LED-Abstrahlwinkels
     
    Einbau-Strahler gehören zu den gerichteten Lichtquellen, die ihren gesamten Lichtstrom in eine bestimmte Richtung abgeben.
     
    Der Abstrahlwinkel gibt an, in welchem Winkel das Licht (Lichtstrom) aus dem LED-Strahler austritt. Abhängig von der Entfernung der Lampe zum Fußboden oder zur beleuchteten Fläche entsteht ein Lichtkegel mit entsprechendem Durchmesser. Der Abstrahlwinkel beeinflusst also direkt, wie groß der erzeugte Lichtkegel im Raum erscheint. Den rechnerischen Zusammenhang zwischen Abstrahlwinkel, Entfernung und Durchmesser findest du weiter unten.
     
    Der Abstrahlwinkel wird in Grad angegeben. Frühere Halogenstrahler hatten oft einen Abstrahlwinkel von 35°. Anfangs waren LED-Spots mit ähnlichen Abstrahlwinkeln im Bereich von 30° verfügbar. Moderne LED-Strahler bieten dank integrierten Prismen oder Streulinsen Abstrahlwinkel von 10° bis hin zu 120°.


  • Halbwerts- und Feldwinkel
     
    Der Abstrahlwinkel unterteilt sich genau genommen in den sogenannten Halbwertswinkel und Feldwinkel. Der Halbwertswinkel definiert im Lichtkreis den Bereich, in dem die Lampe mindestens die Hälfte ihrer maximalen Lichtstärke abstrahlt. Die volle Lichtstärke wird nur im Zentrum des Lichtkreises erreicht. Der Feldwinkel hingegen definiert den äußeren Bereich im Lichtkreis, in dem die Lampe bis zu einem Zehntel ihrer maximalen Lichtstärke abstrahlt. Auch außerhalb des Feldwinkels wird es nicht komplett dunkel, da hier noch kleine Anteile der Lichtstärke als Streulicht abgegeben werden.


  • Was ist der Abstrahlwinkel?
     
    Die verschiedenen Definitionen von Winkeln können zu Verwirrungen führen, wenn es um die genaue Bestimmung des Abstrahlwinkels geht. Der von den Herstellern angegebene Abstrahlwinkel entspricht dabei genau dem zuvor beschriebenen Halbwertswinkel.
     
Halbwertswinkel und Feldwinkel als Grafik veranschaulicht
  • Errechnung des Lichtkegels auf dem Boden

1.       Abstrahlungswinkel des Leuchmittels: „α“

2.       Entfernung Leuchtmittel zur Oberfläche: „l“

3.      Durchmesser des Lichtkegels auf dieser Oberfläche: „d“
 

Die Formel lautet dann:

d = tan(α / 2) * l * 2
 
Die Lichtkegel sollten sich für eine gleichmäßig Ausleuchtung, sofern Sie denn gewünscht ist, etwas überschneiden.

Beispiel: Deckenhöhe (l) 2,5m, Abstrahlwinkel des Einbauspots 40°. Die Größe des Lichtkegels beträgt dann 1,82 m. Der Abstand der Spots zueinander sollte dann ca. 1,60m betragen.


  • Unterschiedliche Abstrahlwinkel
    Je nach Hersteller sind nicht nur viele unterschiedliche Abstrahlwinkel erhältlich, sondern darüber hinaus auch noch besondere Abstrahlwinkel, wie z.B. ovale oder rechteckige Abstrahlwinkel, oder auch Wallwasher.

Fazit

Die sorgfältige Planung und Auswahl von Einbauspots, von der frühzeitigen Einbeziehung in die Lichtkonzeptplanung bis zur Abwägung des optimalen Abstands zwischen den Leuchten sowie zur Wand und Schränken, sind entscheidend für die Erschaffung einer Atmosphäre, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend ist. Der Einsatz als Akzentleuchten, angepasst an die Architektur als Gestaltungselement, hebt die Rolle von Einbauspots in der modernen Innenarchitektur hervor, während die vielfältigen Arten von Einbauleuchten, einschließlich solcher mit asymmetrischem Lichtwurf, eine gestalterische Flexibilität bieten, die kaum zu übertreffen ist. Diese Aspekte unterstreichen die Bedeutung einer durchdachten Planung und Installation, um den maximalen Nutzen und die gewünschte Stimmung in jedem Raum zu erzielen.

Abschließend ist es klar, dass die Planung von Einbauspots eine überlegte Herangehensweise erfordert, die sowohl technische als auch gestalterische Überlegungen berücksichtigt. Die Effektivität und Schönheit der Beleuchtung hängen maßgeblich von der sorgfältigen Auswahl und Platzierung der Spots ab. Durch die Einhaltung der empfohlenen Richtlinien und Praktiken können Einbauspots ein nuanciertes und dynamisches Lichterlebnis schaffen, das die Qualität und Atmosphäre eines jeden Raumes verändert. Gerne helfen wir Ihnen bei der Planung Ihrer Beleuchtung. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.


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