Supermarktbeleuchtung

account • Sept. 18, 2023

Supermarktbeleuchtung im Überblick: Von LED-Technologie bis Atmosphäre

In jedem Supermarkt spielt die Beleuchtung eine entscheidende Rolle, da sie vielfältige Aufgaben erfüllt. Grundsätzlich soll sie eine angenehme Atmosphäre schaffen, Kunden auf Produkte lenken und dabei eine ansprechende Gestaltung des Raumes ermöglichen. Dies wird durch die geschickte Verwendung von unterschiedlichen Helligkeitsstufen und gezielten Lichtakzenten erreicht. 

In Geschäften ist es erforderlich, dass die Beleuchtung unterschiedliche Aufgaben erfüllt. Dazu gehört die allgemeine Raumausleuchtung, das Hervorheben bestimmter Produkte sowie die Führung der Kunden durch die Verkaufsfläche. 

Eine flächige Beleuchtung, bei der die Lichtquellen gleichmäßig im Raum verteilt sind, schafft keine klaren Bezugspunkte zu den Produkten und erfordert eine große Anzahl von Lichtquellen. Aus diesem Grund werden häufig Lichtbänder oder Strahler entlang der Regale platziert. 

 

Regalbeleuchtung im Supermarkt:

Die Regalbeleuchtung ist eine gezielte Art der Beleuchtung, die darauf abzielt, Produkte auf den Regalen effektiv hervorzuheben und ihre Präsentation zu verbessern. Häufig werden dafür lineare Deckenleuchten oder abgehängte Pendelleuchten mit einem asymmetrischen Lichtwurf verwendet, die parallel zu den Regalen platziert werden. Diese Leuchten ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung des Lichts entlang der Regalflächen und minimieren Schattenbildung. Die Waren werden so hell erleuchtet, während die Gänge in den Hintergrund rücken. 

Zusätzlich zur Hauptbeleuchtung können Spotbeleuchtungen verwendet werden, um Lichtschwerpunkte auf bestimmte Bereiche zu legen. Dies dient dazu, besondere Produkte oder Sonderangebote hervorzuheben und die Aufmerksamkeit der Kunden gezielt auf diese zu lenken. 

Die Enden der Regale bieten hierbei eine ideale Möglichkeit, um Aktionsware und bestimmte Produktgruppen in den Fokus zu rücken. Diese Bereiche, oft als "Gondelköpfe" bezeichnet, erleichtern es den Kunden, gezielt nach Produkten zu suchen und sich in der Umgebung zurechtzufinden. Gondelköpfe sind wichtige Elemente zur Präsentation von Produkten und zur Lenkung der Kundenströme. Sie tragen zur besseren Orientierung der Kunden im Geschäft bei und dienen als Anhaltspunkte, an denen sich Kunden in der Filiale leichter zurechtfinden können, da sie oft gut sichtbar und prominent platziert sind. Sie sind eine effektive Möglichkeit, den Umsatz zu steigern, da sie Kunden dazu ermutigen, Produkte zu entdecken, die sie sonst möglicherweise übersehen hätten. Die Beleuchtung spielt eine entscheidende Rolle bei der Präsentation von Gondelköpfen. Durch gezielte Beleuchtung können Produkte hervorgehoben und visuell ansprechend präsentiert werden, um die Kunden anzulocken. 


Flächenlicht und Akzentbeleuchtung:

In Bereichen des Supermarkts, in denen keine Regale vorhanden sind, wie beispielsweise in der Kühltruhen-Zone, kommt auch Flächenlicht zum Einsatz. LED-Panels sind eine beliebte Wahl für diese Bereiche, da sie eine gleichmäßige Grundbeleuchtung bieten. Diese Panels können dazu beitragen, den gesamten Bereich gut auszuleuchten und dadurch eine angenehme Einkaufsumgebung zu schaffen. Dabei wird auch die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt. Besondere Linsen schaffen zudem eine stark blendfreie Umgebung. Die Kühltruhen selbst sind in der Regel mit integrierten LED-Licht beleuchtet, so das in diesen Bereichen nur eine ausreichende Beleuchtung der Verkehrswege erreicht werden muss. 

Zusätzlich kann auch hier Akzentbeleuchtung eingesetzt werden, um bestimmte Produkte oder Aktionsbereiche hervorzuheben. Durch die Verwendung von Spots oder gezielten Strahlern können spezielle Angebote oder saisonale Produkte in den Fokus gerückt werden. 

Besonderen Fokus sollte man auch der “Frische-Zone” widmen. In der Regel wird in diesem Bereich mit freistehenden Präsentationsboxen und schrägen ein,- oder zweistufigen Warenträgern gearbeitet. Bei der Beleuchtung ist die Auswahl der richtigen Farbtemperatur, Farbwiedergabe und Farbton entscheidend für die Präsentation. Kontrastreiches Licht lässt Lebensmittel erheblich attraktiver erscheinen. Daher wird hier ein ausgewogenes Licht zwischen flächiger Grundbeleuchtung und kontrastreichem Akzentlicht bevorzugt, wobei die Grundbeleuchtung nur dezent eingesetzt wird. Außerdem muss die Empfindlichkeit der Lebensmittel gegenüber Wärme, infraroter und ultravioletter Strahlung berücksichtigt werden. Dank moderner LED-Beleuchtungstechnologien wird die Haltbarkeit von Lebensmitteln wie Fleisch, Käse, Backwaren, Obst und Gemüse sowie nahezu allen Fischsorten nur minimal beeinflusst. 

 

Lichtfarben und Farbtemperaturen:

Die Wahl der Farbwiedergabe und Farbtemperatur ist entscheidend für die Supermarktbeleuchtung. Die Auswahl der verschiedenen Bereiche sind wie folgt zu beschreiben: 


Obst und Gemüse:

 Optimal ist eine warme Lichtquelle mit einer Farbtemperatur von etwa 2.700 Kelvin und einer guten Farbwiedergabe (CRI > 90). Hierbei ist zu beachten, dass bei der Berechnung des CRI-Wertes der Durchschnittswert von 8 Testfarben herangezogen wird. 6 weiteren Farben ab R9 sind zusätzliche Referenzfarben, die bei Bedarf im Einzelnen für die spezifische Bewertung einer Farbe herangezogen werden können. Ein hoher Farbwiedergabeindex bedeutet daher nicht automatisch, dass alle Farben gleich gut wiedergegeben werden. 

Bei einigen Obst und Gemüse wie rote Apfel, oder Tomaten sollte z.B. auch der R9-Wert hoch sein, damit Rottöne des beleuchteten Objektes als sehr satt und kraftvoll wahrgenommen werden. Hier gilt, dass Produkte optimaler Weise nur in dem Licht präsentiert werden, dass Sie reflektieren können, da nicht reflektiertes Licht von der Ware absorbiert wird und den Alterungsprozess beschleunigen. 


Brot & Backwaren:

Backwaren enthalten natürlicherweise Gelbtöne, daher ist für ihre Präsentation ein warmes Licht ideal, welches die gold-braunen Lichttöne hervorhebt.   


Fleisch und Wurst:

Ein frisches Erscheinungsbild ist besonders wichtig für Fleisch und Wurst, um die satten Rottöne optimal zur Geltung zu bringen. Durch ihre Mischung aus roten und weißen Farbanteilen wirken sie hochwertig und frisch. Das Licht sollte also die Rottöne zu Geltung bringen, ohne den Weißanteil einzufärben. 


Fisch:

Hier sollte man warmes Licht vermeiden und eine kühlere Farbtemperatur wählen. Die Farbwiedergabe sollte auch hier hoch sein. So wird die Farbigkeit der Produkte hervorgehoben und die Produkte erscheinen besonders frisch. Dies ist besonders bei rotem Fisch, wie Thunfisch und Hummer wichtig, da diese aufgrund ihrer rötlichen Farbe eigentlich von einem wärmeres Lichtprofil profitieren würden.  Hier profitiert man besonders von einer integrierten Kühlthekenbeleuchtung, die es ermöglicht das Licht alle 30cm individuell zu verstellen.   


Käse:

Käse profitiert von gelbem, gelb-orange und weißem Licht. Auch hier ist eine Thekenbeleuchtung ideal, da man ein gelbes Licht für Hartkäse und ein Licht mit erhöhtem Weißanteil für Schaf- und Ziegenkäse einsetzten kann. 

 

Farbtemperaturen:

Warmes Weiß (etwa 2700K bis 3000K): Diese Farbtemperatur erzeugt eine gemütliche und einladende Atmosphäre und betont natürliche Farben. Sie ist ideal für Bereiche wie Bäckereien, Obst und Gemüse. 

Neutrales Weiß (etwa 4000K bis 4500K): Diese Farbtemperatur bietet eine klare, helle Beleuchtung und wird oft in Fluren, Gängen und in der Nähe von Tiefkühlprodukten verwendet. Sie vermittelt ein modernes und sauberes Erscheinungsbild. 


Kassenbereich:

Der Kassenbereich im Supermarkt unterliegt besonderen Herausforderungen. Zum einen ist er ein Arbeitsplatz und muss ergonomischen Anforderungen erfüllen und außerdem muss er europäische Normen, etwa. die EN 12464-1 “Zur Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen” erfüllen. Zudem bietet der Kassenbereich aber auch eine hervorragende Möglichkeit die Blicke der Kunden auf interessante Produkte zu lenken. Dies sollte man bei der Beleuchtung, z.B. durch entsprechende Akzentbeleuchtung, berücksichtigen. 


Blendung:

Blendung in Supermarktbeleuchtung ist ein wichtiges Thema, da sie die Wahrnehmung der Kunden negativ beeinflussen kann. Es gibt zwei Hauptarten der Blendung, die in Supermärkten auftreten können: 


Direktblendung: Dies tritt auf, wenn das Licht direkt von den Leuchten in die Augen der Kunden scheint. In Supermärkten kann dies unangenehm sein und dazu führen, dass Kunden Produkte nicht richtig sehen können. Durch die richtige Positionierung und Ausrichtung der Leuchten kann eine Direktblendung vermieden werden. 



Reflexblendung: Diese Art der Blendung tritt auf, wenn das Licht von glänzenden Oberflächen wie Fußböden, Regalen oder Produkten reflektiert wird. Dies kann dazu führen, dass Lichtstrahlen störende Reflexe erzeugen und die Sichtbarkeit beeinträchtigen. Glänzende Oberflächen sollten also bei der Planung eines Supermarktes vermieden werden. Hierzu sollte man auch ein Auge bei der Präsentation der Ware haben. Fontal dicht aneinander gestellte Kartons z.B. können je nach Design auch zu Reflexblendungen führen. 


Moderne LED-Beleuchtung führt oft zu einer übermäßigen Helligkeit, die zur Blendung führen könnte. Die Verwendung von entsprechenden Dimmern ist in diesem Fall eine einfache Lösung dem entgegenzuwirken.  Auch Human Centric Lighting ist im Supermarkt eine Möglichkeit. Human Centric Lighting (HCL) ist eine Beleuchtungsphilosophie, die Licht an den circadianen Rhythmus des Menschen anpasst, um Wohlbefinden und Produktivität zu fördern. 

 

Insgesamt ist die Supermarktbeleuchtung ein komplexes Thema, das die visuelle Präsentation, die Atmosphäre und die Farbwiedergabe berücksichtigt. Die richtige Kombination aus verschiedenen Beleuchtungselementen, wie Regalbeleuchtung, Flächenlicht und Akzentbeleuchtung, sowie die sorgfältige Auswahl von Lichtfarben und Farbtemperaturen, trägt dazu bei, dass Produkte ansprechend präsentiert werden und die Kunden ein angenehmes Einkaufserlebnis haben. Die Akzentbeleuchtung durch Spots kann dazu beitragen, spezielle Produkte und Angebote in den Fokus zu rücken und somit den Umsatz im Supermarkt zu steigern. 

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Akustische Belastungen kommen nicht nur in öffentlichen Räumen, wie in Museen, Restaurants, Vortrags- und Hörsälen, Theatern, Seminar-, Klassen-, und Büroräumen vor, sondern treten auch im Privaten Wohnumfeld immer häufiger auf. Schuld daran ist die moderne Architektur mit seinen offenen Wohn- und Raumkonzepten und hohen Deckenhöhen. Wenn dann noch stark reflektierende Materialen mit ins Spiel kommen, ist der akustische Stress vorprogrammiert. Lesen Sie welche Möglichkeiten Sie haben den Lärm mit Leuchten zu reduzieren.
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